Verbrannte Dichter

Das Bild zeigt den Altarraum der Berger Kirche; im Hintergrund ein Bild von Walter Mehring

75 Jahre sind vergangen, seitdem in Deutschland öffentlich Bücher verbrannt wurden. Der Höhepunkt der organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, pazifistischer oder einfach unliebsamer Schriftsteller im Nationalsozialismus waren die im Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz und in 21 anderen deutschen Städten - darunter auch Düsseldorf - inszenierten öffentlichen Verbrennungen von Büchern deutschsprachiger Autoren als "entarteter Kunst". Eine ganze Generatuon missliebiger Schriftsteller sollte aus dem Gedächtnis gestrichen werden. Allerdings geschahen Bücherverbrennungen nicht nur zur Zeit des Nationalsozialismus; noch 1965 kam es in Düsseldorf am Rheinufer zu einer Bücherverbrennung.

So lud der Kirchenkreis Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der ev. Stadtakademie, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten - VVN-BdA und dem Heinrich-Heine-Salon e.V. am Freitag, dem 16. Mai, zu einer Lesung in die Berger Kirche ein: "Verbrannte Dichter - Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 in Deutschland".

Christel Lueb-Pietron las Texte von Mascha Kaléko, Irmgard Keun, Erich Kästner, Walter Mehring und Nelly Sachs.

Romano Schubert, Saxophon, nahm die Texte der Dichterinnen und Dichter ebenso wie das Entsetzen über die lodernden Feuer auf und setzte es in Musik um.

Eine Wiederholung der Lesung findet voraussichtlich am Vorabend der Reichspogromnacht (08.11.2008) in der Friedenskirche Ratingen statt (Ratingen-Ost, Hegelstraße 14).